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Richy Sedlar

1991 sah ich im TV einen Werbespot in dem Leute sehr faszinierende Rollschuhe an hatten, und dachte mir damals nur, die muss ich haben!!!
Allerdings galten Inline-Skates damals noch als Spielzeug, und als junger Teeny wurde man damit angeschaut, als würde man noch wie ein Dreijähriger im Sandkasten spielen.
Andere Inliner mit denen man cruisen konnte gab es kaum, und Fußgänger warfen sich aus Furcht lieber auf die Hauptstraße, als zu riskieren, dass man mit Speed an Ihnen vorbei fuhr.

Auf die Idee mit diesen Dingern Sprünge oder Stunts zu machen, bin ich erst knapp zwei Jahre später gekommen. Und zwar in der Münchner Rollschuh Disco „Roll-Palast“. Nach dem ich dort bei meinem ersten Besuch eine Rollschuh Show über eine Sprungschanze gesehen hatte, war es endgültig um mich geschehen, und ich war fort an jeden Tag an dem der Laden geöffnet hatte dort und skatete, übte Rückwärtsfahren, Sprünge und Drehungen,…

Nach gut einem Jahr wurde ich in das dortige Sprungteam aufgenommen, und durfte das erste mal vor Publikum skaten:… „Mann war das ein Flash!!!“ Der Adrenalin Schub der durch den Körper raste, die Power die man verspürte wenn die Zuschauer klatschten… all das stachelte mich nur noch weiter an, und ich wusste diesen „Fun“ möchte ich nie wieder missen!

Ich ließ ab dem Zeitpunkt keine Gelegenheit aus zu trainieren, und war nach gut einem Jahr dort der beste Fahrer. Nach und nach kamen auch immer mehr Angebote auf mich zu, von Menschen, die wollten, dass ich für Sie skate, für die Zeitung der Stern, sprang ich z.B. über einen Moderator, was in einer Doppelseite veröffentlicht wurde.

Richy Sedlar
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Ende 1994 kam mein Einstieg in die Profi-Liga, nachdem mir der damalige Marktführer anbot für Ihn zu fahren. Dies hatte zur Folge, dass ich auch anfing Half-Pipe zu skaten, und in ganz Deutschland mit Street & Half-Pipe Shows auf Veranstaltungen mein Können präsentierte. Mitte 1996 begann in Deutschland der Inline-Boom, zu dieser Zeit fühlte ich mich manchmal wie „Alice im Wunderland“, ich lernte durch das skaten haufenweise nette neue Menschen kennen, Menschen aus allen Gesellschaftsschichten fingen an zu skaten, es war egal ob man Anwalt, Arzt, Bauarbeiter, Mechaniker, reich oder arm war, sobald man auf den Skates stand war man einfach nur Skater, man hatte zusammen Spaß, One Big Family,
und nur das zählte!
In diesem Jahr fing ich auch an auf Meisterschaften zu skaten, und wurde auch gleich im selben Jahr Deutscher Meister in der Disziplin „Street“.

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Durch meine Erfolgen bei Conteste wurde ich ab 1997 in das Professional Team meines damaligen Sponsors aufgenommen, und durfte für Ihn weltweit an Meisterschaften teilnehmen, dadurch lernte ich viele Länder kennen, durfte in teuren 5.Sterne Hotels nächtigen, Menschen jubelten mir zu, und für das alles wurde ich auch noch bezahlt?!,….

Ich kam mir damals wirklich vor wie ein Rockstar!

Außerdem hatte ich in diesem Jahr noch die Möglichkeit und durfte mit Uli Sauter und ein paar Skaterkollegen, ein Inline-Skate-Lehrbuch für den Stunt Bereich herausbringen (Name des Buches: Aggressive Inline-Skating, im Falken Verlag erschienen).

Anfang 1998 begannen sich die Schuh-Sponsoren langsam aus dem Stunt bereich zurück zu ziehen und wendeten sich anderen Inline-Bereichen zu.
In diesem Jahr gründeten zwei von meinen Skaterfreunden (Andi März & Gerry Jusupoglu) und ich, auch unser heutiges Skater-Team, das Light-Team.
Seid her sind wir mit unserer weltweit einzigartigen Inline-Show, Europaweit im Einsatz gewesen und erfreuten damit Tausende von Menschen.

Über die Jahre blieb es aber nicht allein bei Half-Pipe Shows, Kursen und Skate-Anlagen Einweihungen. Wir wollten in Deutschland etwas bewegen, und weil die meisten Skate-Anlagen die es hier in Deutschland gibt, gelinde gesagt absoluter Schund sind, fingen
wir an mit Skate-Anlagen Herstellern zusammen zuarbeiten, und Ihnen mit unserem
Know-How zu helfen, dass in Deutschland endlich bessere Obstacles und vor allem vernünftige Skateparks aufgestellt werden. Mittlerweile beraten wir nicht nur, sondern planen & realisieren auch die komplette Skate-Anlage für Gemeinden und Kommunen.

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Leider sind wir seid 1999 fast keine Meisterschaften mehr mitgefahren, zum Einen weil meist unser Termin-Kalender voll war, und zum Anderen weil seid 1999 keine Deutsche Meisterschaft mehr ausgetragen wurde. Das änderte sich 2003 als S.A.G. wieder eine Offizielle Deutsche Meisterschaft durchführte. Seither sind wir wieder ein fester Bestandteil der nationalen Skate-Szene (aber auch internationaler) und sind die letzten Jahre wieder auf Meisterschaften in der Half-Pipe zu sehen.
Das tollste daran, unsere Team belegte immer die vordersten Plätze, und letztes Jahr
konnte ich z.B. den Half-Pipe Deutschen Meister Titel für mich ergattern.
Im nachhinein betrachtet kann ich nur sagen, ich habe viel Schönes erlebt, habe sportlich was erreicht, viele Länder gesehen, viele nette und interessante Menschen getroffen, darunter viele Freunde gewonnen, und habe auch heute noch Spaß an dem was ich tue…

Und - ich würde mich damals wie heute genauso wieder für’s Skaterleben entscheiden!…

Richy Sedlar
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